„SVS setzt sich intensiv mit Thema Wasserstoff auseinander“
Wasserstoff als Energieträger ist in vielen Bereichen noch Zukunftsmusik. Die SVS setzt sich auch hier für seine Kunden aus Industrie und Handel ein, damit der Anschluss an ein Wasserstoffnetz nicht verpasst wird. Lukas Bauer, Abteilungsleiter Netzmanagement ist Leiter des Arbeitskreises Wasserstoff innerhalb der SVS und beantwortet im Kurzinterview die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.
Wie intensiv beschäftigt sich die SVS mit dem Thema Wasserstoff?
Lukas Bauer: „Unser Ziel ist es, perspektivisch Wasserstoff in unser Netz einzuspeisen. Die Region wurde hier in der Kernnetzplanung etwas außen vor gelassen. Eine geplante Kernnetzleitung wird in der Nähe von Stuttgart und Ulm entstehen. Ein Ausbau hier in den Süden Baden-Württembergs, ist nach derzeitigem Stand für 2040 vorgesehen, sodass
es vornehmlich darum geht, Synergien zu bilden, um den Anschluss an das Wasserstoffnetz, im wahrsten Sinne des Wortes, nicht zu verpassen. Die SVS setzt sich hier intensiv mit dem Thema Wasserstoff auseinander und hat einen Arbeitskreis Wasserstoff gebildet.“
Welche Überlegungen werden derzeit bei der SVS zum Thema Wasserstoff angestellt?
Lukas Bauer: „Nach derzeitigem Stand zeigt sich, dass wir mit der Wasserstoffversorgung in geringerem Maße in die Fläche gehen werden, wie dies mit Erdgas geschehen ist. Es wird sicherlich eine Konzentration auf große Abnehmer geben und Industrie und Handel spielen hierbei eine wichtige Rolle.“
Was spricht gegen ein Versorgung von Wasserstoff auch für Privathaushalte?
Lukas Bauer: „Die Versorgung mit Wasserstoff zielt in erster Linie auf energetische Prozesse ab, die durch andere Energieträger nicht oder weniger effizient substituierbar sind. Hier liegt der Fokus auf energieintensiven Produktionsprozessen oder Energiespeicherung. Für Haushalte sind die Verfügbarkeit und der Preis entscheidend. Auch die fehlenden Kapazitäten spielen hier eine Rolle, sodass eine Anbindung von oben nach unten angestrebt wird. Sprich, die Großabnehmer werden hier zuerst angebunden, im zweiten Schritt wird Wasserstoff für den Energieausgleich im Bereich Strom benötigt.“
Wie geht es für Groß- und Industriekunden der SVS bei diesem Thema weiter?
Lukas Bauer: „Wir haben regelmäßige Abfragen bei unseren Großkunden. Im vergangenen Juni sind wir gemeinsam mit der IHK auf unsere Top-30 Kunden, was den Verbrauch an Erdgas betrifft, zugegangen. Und dies ist sehr entscheidend, dass wir gemeinsam mit unseren Kunden den künftigen Bedarf ermitteln können. So senden wir hier ein wichtiges Signal auch an unseren vorgelagerten Netzbetreiber, dass es in unserer Region einen Bedarf an Wasserstoff in der Zukunft gibt.“